
Der Karpfen (Cyprinus carpio) ist wahrscheinlich einer der ersten Fische, der in Aquakultur aufgezogen wurde und gehört bis heute zu den wichtigsten Arten weltweit. Foto: Pixabay
Der Karpfen (Cyprinus carpio) ist wahrscheinlich einer der ersten Fische, der in Aquakultur aufgezogen wurde. Bereits vor mehr als 2500 Jahren wurden Karpfen in den Teichen Asiens kultiviert. Von dort aus begann die Verbreitung dieses so beliebten Speisefisches. Seine große Anpassungsfähigkeit, geringe Ansprüche an die Wasserqualität und die unkomplizierte Haltung in kleinen Teichen haben dazu beigetragen, dass Karpfen weltweit in über 80 Ländern produziert werden und vielerorts auch in den natürlichen Gewässern anzutreffen sind. Nach Europa kam der Karpfen wohl erst mit den Römern. Den strengen Fastenvorschriften verdankt das katholische Abendland die Entwicklung und Verbreitung der Karpfenzucht. Insbesondere im Mittelalter war der Genuss von Fleisch von Aschermittwoch bis Ostern für vierzig Tage auf Fisch beschränkt. Allerdings weiteten kreative Genießer wie Thomas von Aquin die Kategorie Fisch kurzerhand auf Rebhühner und Fasane aus. Noch heute sind Karpfenteiche fester Bestandteil alter Klöster. Auch wenn sich die Produktionsmengen in Europa innerhalb der letzten Jahre mit stabilen ca. 160.000 t kaum verändert haben, werden im asiatischen Raum Jahr für Jahr immer größere Mengen erzeugt. Waren es 1980 noch bescheidene 140.000 t, waren es 2020 mehr als 4,2 Mio. t Karpfen (FIGIS FAO 2022), die größtenteils in chinesischen Teichanlagen produziert werden. Damit belegt der Karpfen Platz 4 der am häufigsten produzierten Süßwasserfische weltweit (ca. 8,6 % Anteil an der weltweiten Gesamterzeugung), nur geschlagen von seinen nahen Verwandten, dem Silber- und dem Graskarpfen mit 10 bzw. 12 % sowie Tilapia (9 %).

Zubereiteter Karpfen. Foto: Marjan Lazarevski

Karpfen vor der Fütterung. Foto: Pixabay

Foto: Peitzer Teichlandschaften.

Teiche sind Hotspots der Biodiversität. Foto: Pixabay

Karpfen in Teichwirtschaft. Foto: Pixabay