Weltweit steigt die Nachfrage nach Fischen und anderen Meeresfrüchten. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) werden pro Kopf und Jahr bereits über 20 kg konsumiert. Detaillierte Informationen zu globaler Erzeugung und Verbrauch finden Sie im Artikel Aquakultur in Zahlen.
Diese hohe Nachfrage kann nicht mehr allein durch die Fangfischerei gedeckt werden. Laut FAO sind viele Bestände maximal nachhaltig befischt (höchstmöglicher Dauerertrag ohne Gefährdung der Population und Ziel der nachhaltigen Fischereipolitik) oder überfischt. Eine Steigerung der Wildfänge ist entsprechend nicht mehr zu erwarten. Im Vergleich zur stagnierenden Fangfischerei steigt die Produktion in Aquakulturen seit den 1980er Jahren rasant an. Die Aquakultur ist weltweit der am schnellsten wachsenden Zweig der Ernährungswirtschaft. Insgesamt werden weltweit in Aquakulturen jährlich über 110 Mio. t Fische, Krebstiere, Muscheln und andere Wasserorganismen erzeugt (FAO 2018).
Obwohl die Aquakultur vielerorts eine lange Tradition hat, sorgen diese dynamische Entwicklung und der weltweite Handel auch für Herausforderungen ökologischer und sozialer Art. Auch deshalb steht die Aquakultur vermehrt im Fokus des gesellschaftlichen und medialen Interesses. VerbraucherInnen sind nicht selten verunsichert, wenn es um Produkte aus Aquakulturen geht. Auch VertreterInnen von Verwaltung, Wirtschaft, Verbänden, Politik und Bildung suchen zunehmend nach seriösen Aquakultur-Informationen.
Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) hat es sich mit der forschungsbasierten Plattform Aquakulturinfo daher zur Aufgabe gemacht, unabhängige, objektive und detaillierte Informationen zu Themen der Aquakultur zusammenzustellen und für alle Interessierten frei verfügbar zu machen. Diese wissenschaftsbasierten Informationen sollen alle gesellschaftlichen Akteure dabei unterstützen, verantwortungsbewusste Entscheidungen treffen zu können.