Atlantischer Lachs "potenziell gefährdet"

Einstufung der Weltnaturschutzunion

Lachse haben einen faszinierenden Lebenszyklus. Foto: Pixabay

Atlantische Lachse (Salmo salar) haben - wie auch die anderen Lachsarten - einen faszinierenden Lebenszyklus. Lachse sind anadrome Wanderfische. Das heißt, dass sie den größten Teil ihres Lebens im Meer verbringen. Haben sie dort eine ausreichende Größe erreicht, steigen sie mit Beginn der Fortpflanzungsperiode in die Flüsse. Dort laichen sie, wobei die meisten Lachse in genau das Gewässer ihres eigenen Schlupfs zurückfinden. Nach meist ein bis zwei Jahren im Süßwasser wandern die Junglachse (sog. Smolts) dann ins Meer ab.

Dieser komplexe Lebenszyklus der Wanderfische macht die natürlichen Populationen auch anfällig für Störungen, wie z. B. die Querverbauung von Flüssen durch Dämme und Wasserkraftwerke, Gewässerverschmutzung oder auch der Verlust der Laichgebiete. Gleichzeitig stellt auch die Aquakultur von Lachsen eine potenzielle Gefährdung der Wildfische dar. Der Sektor hat besonders innerhalb der letzten drei Jahrzehnte einen enormen Aufschwung erlebt. Wurden 1981 weltweit nur knapp 22.000 Tonnen Atlantischer Lachs produziert, waren es 2020 schon mehr als 2,7 Mio. t (Zum Artikel Aquakultur in Zahlen). Parasiten oder entkommende Fische (sog. Escapees - "Ausbrecher") können die Fitness einzelner Fische oder der gesamten Population herabsetzen. 

Wie spiegel.de berichtet, hat die Weltnaturschutzunion IUCN in der Roten Liste bedrohter Arten den Atlantischen Lachs als "potenziell gefährdet" eingestuft. Grund dafür ist ein Rückgang der natürlichen Bestände. In Europa galt die Art bereits als "gefährdet". Die Rote Liste 2023 ist auf der Webseite der IUCN einsehbar. Die insgesamt sieben möglichen Gefährdungsstufen reichen von "potenziell gefährdet", über "gefährdet", "stark gefährdet" bis zu "nach dem Jahr 1500 ausgestorben". 

Weitere Informationen zu den Themen Lachs in Aquakultur, Umweltauswirkungen der Aquakultur, Lachslaus und Escapees - "Ausbrecher" finden Sie auf Aquakulturinfo. 

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